Wussten Sie eigentlich schon, dass sich mit ganz einfachen Veränderungen viele Haushaltsabfälle vermeiden lassen?
„Zero Waste“ ist nicht nur ein neuer Trend, bei dem ein bisschen Müll vermieden werden soll. Zero Waste ist eine Lebenseinstellung, die sich in den gesamten Alltag integrieren lässt.“ Kein bzw. null Abfall“ bedeutet Zero Waste übersetzt. Im gesamten Alltag soll kein Abfall entstehen oder zumindest so wenig wie möglich. Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, gehen in den Wertstoffkreislauf zurück und sollen darüber weiter genutzt werden. Wie Zero Waste funktioniert und wie jeder mit ein paar Tricks mehr Müll einspart, können Sie im folgenden Text erfahren.
Was bedeutet Zero Waste?
Die 5 R's
Was sind die ersten Schritte
Welche einfachen Möglichkeiten kann man im Haushalt schnell umsetzen?
Welche weiteren Möglichkeiten gibt es konkret?
Wörtlich übersetzt bedeutet Zero Waste: Null Abfall. Und genau darum geht es. Zero Waste hat das Ziel, im Alltag möglichst viel bis alles an Müll zu vermeiden. Dabei wird das eigene Kosumverhalten hinterfragt und angepasst. Im Mittelpunkt stehen die 5 R‘s: Refuse (Verzichten), Reduce (Reduzieren), Reuse( Wiederverwenden), Recycle (Wiederaufbereiten), Rot (Kompostieren). Damit soll das System der Kreislaufwirtschaft mehr in den Mittelpunkt rücken, indem alles was produziert, auch für einen Zweck, am besten denselben, wiederverwendet wird.
Refuse – Verzichten: Am besten entsteht erst gar kein Müll. Bei Refuse geht es darum zu hinterfragen, ob ich Dinge wirklich brauche und um die Entscheidung, bestimmte Dinge grundlegend abzulehnen, diese nicht mehr zu konsumieren und somit Ressourcen zu schonen. Das kann schon bei kleineren Dingen anfangen, wie die in Plastik eingeschweißte Gurke oder die Werbeprospekte, die jede Woche im Briefkasten liegen, abzulehnen oder auf sie zu verzichten.
Reduce - Reduzieren: Jeder hat Dinge zuhause, die er nicht nutzt. Es geht darum, den eigenen Hausstand auszumisten und somit zu reduzieren. Aussortiertes kann wieder in den Umlauf gebracht werden. Denn nur, weil man selber damit nichts anfangen kann oder es nicht mehr will, heißt das nicht, dass es niemanden gibt, der es benötigt. Dafür eignen sich Flohmärkte, online-Verkaufsbörsen oder man spendet Dinge.
Reuse - Wiederverwenden: Inzwischen gibt es viele Alternativen zu Einwegprodukten. Dinge, die man für denselben Zweck mehrmals verwendet, wie z.B. ein Thermosbecher anstelle Coffee-to-go-Becher, eine/n Einkaufstasche/-korb anstatt einer Plastiktüte oder selbstgemachte Eiswürfel aus der Form anstelle von Eiswürfeltüten.
Recycle - Aufbereiten: Dennoch fällt in der Regel immer noch etwas Müll an. Dieser anfallende Müll sollte dem Recycling zugeführt werden. Zwar werden hierbei weitere Ressourcen verbraucht, aber aus dem Material kann noch etwas Neues entstehen. Meistens werden aus dem Ursprungsmaterial Dinge mit einer anderen Funktion und nicht genau das Gleiche wie vorher.
Rot - (Kompostieren): Küchenabfälle wie Gemüse- und Obstschalen und -reste, Eierschalen, Kaffeesatz oder Teebeutel können, genauso wie verwelkte Blumen und andere Pflanzenreste, kompostiert werden. Der entstehende Kompost kann als Dünger für Garten-, Balkon- oder Zimmerpflanzen verwendet werden. So können Lebensmittelreste sinnvoll nachverwertet werden.
Versuchen Sie nicht alles auf einmal. Man muss nicht von heute auf morgen alles ändern. Setzen Sie sich kleine Ziele bzw. stellen Sie Raum für Raum nacheinander um. Starten Sie zum Beispiel in der Küche und kümmern Sie sich erst später um das Bad und das Büro. In der Küche gehen Sie wieder Schritt für Schritt vor. Wie lagere ich meine Lebensmittel so, dass sie möglichst lange halten? Wie gestalte ich meinen Einkauf abfallarm? Mit welchem Zubehör wasche ich ab? Aus was für Flaschen/Verpackungen kommen die Getränke?
Welche einfachen Möglichkeiten kann man im Haushalt schnell umsetzen?
Einkaufen: Beim Einkaufen kann man zum Großteil Abfälle vermeiden, indem auf Verpackungen verzichtet wird und man sich vorab gut strukturiert und organisiert.
Küche: In der Küche sind Abfälle gut zu vermeiden durch den Verzicht auf Einwegprodukte und die richtige Lagerung von Lebensmitteln.
Badezimmer: Im Badezimmer geht es um die Vermeidung von Mikroplastik, welches ins Abwasser gelangt.
Büro: Im Büro kann man viel erreichen, wenn man seinen Papierkonsum hinterfragt und überdenkt.
Welche weiteren Möglichkeiten gibt es konkret?
Natürlich kann man noch mehr machen. Inzwischen gibt es für Zero Waste einen richtigen Markt. Es gibt viele Bücher mit Zero Waste -Tipps und Kochbücher. Man findet Produkte, die nachhaltig, umweltbewusst und ökologisch sind, von Aufbewahrungsboxen und Strohhalmen über Kochutensilien und Einkaufstaschen bis zu Putzmitteln und festen Kosmetikartikeln.
Im eigenen Haushalt kann man auch mit weiteren Tipps Müll vermeiden. Wenn man sich entschließt Änderungen vorzunehmen, ist es wichtig, den Prozess schleichend vorzunehmen. Man sollte nicht überstürzt alles aussortieren und Dinge wegschmeißen, die noch nicht aufgebraucht sind. Das würde nur noch mehr Müll erzeugen. Daher sollte ein Umstieg nach und nach erfolgen. Wenn das flüssige Shampoo leer ist, kann ein festes Shampoo gekauft und getestet werden. Vorteil von festen Seifen und Shampoos ist unter anderem, dass sie in der Regel nicht in Plastik sondern in Papier verpackt sind. Das gleiche gilt für mögliche Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe, die in der Regel mehr Verpackung aufweisen als frische Zutaten. Die Fertiggerichte müssen nicht weggeworfen werden, sondern sollten aufgebraucht werden.
Weitere Profitipps sind:
Von Null auf Hundert wird keiner sein Leben so umkrempeln, dass gar kein Müll mehr entsteht. Aber jeder findet einen Tipp, den er in den Alltag mitnehmen und so weniger Müll entstehen lassen kann und so nach und nach können immer mehr Zero Waste-Gedanken in den Alltag einfließen.
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