Ein Drittel der Lebensmittel landet jährlich im Müll. Unmöglich, niemand kommt auf die Idee dieses Drittel seines Einkaufs gleich wegzuschmeißen. Aber tatsächlich landet genau diese Menge deutschlandweit im Müll. Lebensmittelabfälle fallen überall entlang der Wertschöpfungskette an, vom Acker bis zum Teller.
· Was bedeutet Lebensmittelverschwendung?
· Wie kann ich Lebensmittelverschwendung vermeiden?
· Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum
· Aktionen wie „Zu gut für die Tonne“
Lebensmittelverschwendung bedeutet, dass noch genießbare Lebensmittel weggeschmissen oder Lebensmittel aus anderen Gründen nicht angeboten werden, wie falsche Lagerung oder zerstörten Ernten.
Lebensmittel werden überall auf dem Wertschöpfungsweg weggeworfen. Dies geschieht aus ganz unterschiedlichen Gründen. In der Landwirtschaft verderben Erzeugnisse aufgrund von Schädlingsbefall, falscher Lagerung, es nicht genug Abnehmer am Markt gibt oder die Ernte durch Witterung zerstört wird. Die Industrie verliert Lebensmittel durch Transportschäden, falsche Lagerung oder aufgrund von technischer Ursachen in der Produktion. Es kommt auch zu Verlusten durch Überproduktion oder internen hohen Qualitätsstandards, welche das Produkt nicht erfüllen kann. Im Groß- und Einzelhandel werden Produkte entsorgt, die aufgrund der Optik nicht vermarktungsfähig sind, in der Auslage liegen bleiben und aufgrund der großen Auswahl die vorgehalten wird. In der Gastronomie gibt es Gründe wie strenge Hygienevorschriften und zu große Portionen. Der Verbraucher ist es gewohnt, dass alles immer und überall verfügbar ist und er daher häufiger zu viel einkauft. Das ist ein bedeutender Faktor bei den Verbrauchern, der zur Lebensmittelverschwendung führt. Außerdem werden viele Lebensmittel aufgrund von Haltbarkeitsproblemen entsorgt. Zu den meisten weggeworfenen Lebensmitteln zählen in Privathaushalten Obst und Gemüse gefolgt von Brot und Backwaren.
Quelle: www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/
Vorher zu überlegen, was es in den nächsten Tagen zu essen gibt, hilft in der Planung. Die benötigten Zutaten auf einen Einkaufszettel zu schreiben, unterstützt beim Einkaufen nur die Menge zu kaufen, die auch benötigt wird. Hilfreich ist es, besonders bei leicht verderblichen Lebensmitteln, auch nur die Menge zu kaufen, die absehbar verbraucht wird. Bei Obst und Gemüse ist das vor allem auf Wochenmärkten gut möglich.
Bei Einkäufen, deren Verzehr für den gleichen oder Folgetag gedacht sind, sollte man bewusst zu den Produkten mit kurzen Mindesthaltbarkeitsdatum greifen. Damit diese auch im Supermarkt nicht ablaufen.
Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, heißt das nicht, dass das Produkt automatisch ungenießbar ist. Hierbei sollte man sich auf seine Sinne verlassen, in der Regel helfen Nase, Augen und Mund dabei zu erkennen, ob ein Lebensmittel noch gut ist. Bei Fisch und Fleisch sollte aufgepasst werden, beides ist nach dem angegebenen Verbrauchsdatum nicht mehr zu genießen.
Viele Lebensmittel können durch Einkochen oder Einlegen länger haltbar gemacht werden. Vor allem Obst und Gemüse können so gerettet werden. Früher wurde dies vor allem gemacht, um durch den Winter zu kommen. Aber auch heute ist das eine gute Alternative zum Wegwerfen.
Wenn nur noch Reste im Kühlschrank sind, kann aus diesen oft eine kreative Mahlzeit gekocht werden. Auch hier kann man sich gut mit Freunden zusammentun und so umso mehr Reste zu verarbeiten. Zusammen mit Freunden macht Resteverwertung auch mehr Spaß.
Vor Urlaubs- oder Geschäftsreisen kann der Kühlschrank ausgeräumt und Lebensmittel, die während der Reise schlecht werden an Bekannte, Nachbarn, Familie verschenken.
Auf verschiedenen Portalen, wie foodsharing.de, togoodtogo.de, oder foodwatch.de, können Supermärkte, Bäckereien, Bauern oder Restaurants überschüssige Lebensmittel online stellen, die dann zu günstigeren Preisen oder umsonst abgeholt werden können.
Mit der richtigen Lagerung kann die Haltbarkeit vieler Lebensmittel verlängert werden. Unter anderem gibt es Obstsorten, die ein Reifegas entwickeln, welches anderes Obst schneller verderben lässt. Dazu gehören Äpfel, Aprikosen, Pflaumen und Tomaten. Diese sollten getrennt von anderem Obst gelagert werden.
Quelle: www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist ein Gütesiegel und sagt nur aus, wie lange ein Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine Farbe, seinen Geruch, Konsistenz und Geschmack behält. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum. In der Regel sind Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch zum Verzehr geeignet. Sollten Zweifel bestehen, kann man sich das Produkt angucken, daran riechen und vorsichtig kosten. Wenn das Lebensmittel verdorben ist, kann man sich auf seine Sinne verlassen.
Anders ist das beim Verbrauchsdatum, welches für sehr leicht verderbliche Lebensmittel vorgeschrieben ist. Das Verbrauchsdatum ist auf Fleisch und Fisch zu finden. Auf diesen Produkten steht die Aufschrift „verbrauche bis ………“. Nach Ablauf des Datums sollten die Produkte nicht mehr verzehrt und dürfen auch nicht mehr verkauft werden.
In den Aufgabenbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft fällt auch die Verantwortung für Themen wie Lebensmittelverschwendung. Um dieser entgegen zu wirken wurde 2012 die Initiative „ Zu gut für die Tonne“ gestartet. Die Aktion will mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit mehr Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln bewirken. Es werden verschiedene Aktionstage veranstaltet, saisonal gibt es Informationen zu verschiedenen Lebensmitteln und Tipps für zuhause. Außerdem gibt es einen Bundespreis für herausragende Projekte.
Auch die Tafeln setzen sich mit ihrem Engagement für Menschen in sozialen Schwierigkeiten, durch die Verteilung von Lebensmitteln, auch gegen Lebensmittelverschwendung ein.
Landkreis Rotenburg (Wümme)
Abfallwirtschaftsbetrieb
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